Studien zur Literatur und Kultur von Lateinamerika
Lateinamerika kann als eine nicht universalisierende Identität von vielen singulären Welten, die sie bewohnen, bezeichnet werden. Vor uns zeichnet sich nicht nur eine unerwartete kulturelle, sondern auch eine nicht kontinuierliche Welt ab, ein Wesen, das flimmert, erscheint und verschwindet, abhängig von der Epoche. Essays, die das Nationale interpretieren, Diskurse der Neuweltler, regionale Narrationen, experimentelle Poesie, Zeugenliteratur sind einige der Varianten dieser Vielfalt die beweisen, dass es immer neben der Polis, der verschriftlichten Stadt von Rama, auch immer ein Element von Apolis, von Apolitischem oder gar Anarchistischem gibt, mit dem man umgehen muss. Eine lateinamerikanische Epistemologie, die von der Literatur und der Kultur dieser Region ausgeht, macht die Erfahrung lesbar und die Demokratie – möglich.